Geiranger - 25.08.2013

Am nächsten Morgen wartet das Highlight dieser Reise - der Geiranger Fjord.

Um die wunderschöne Einfahrt bei aufgehender Sonne mitzuerleben, stehen wir bereits um 5:30 Uhr auf und gehen warm eingepackt an Deck.

Es ist kalt. Gewärmt und gestärkt mit heißem Kakao, der auf dem Sonnendeck ausgeschenkt wird, bestaunen wir mit noch wenigen Mitreisenden diese fazinierende Landschaft.


Vorbei an den Sieben Schwestern geht es weiter hinein in den immer enger werdenden Fjord, bis wir gegen 7:15 Uhr Geiranger erreichen.

In Geiranger liegt die Mein Schiff auf Reede und bereits eine halbe Stunde nach dem Anlegen sind die ersten Tenderboote unterwegs.


Wir haben erst ein Ticket für ein späteres Boot und können daher das Treiben vom Promenadedeck aus beobachten. Langsam steigt die Sonne empor und zeigt sich auch bald in Geiranger.

Um 9 Uhr geht es dann für uns los! Das Tendern selbst läuft schnell und ist gut organisiert.

 

Wir haben vormittags den Kajakausflug auf dem Fjord gebucht. Nach einem kurzen Fußweg durch den beschaulichen Ort Geiranger besteigen wir zu zweit die Kajaks. Ich teile mir eines mit einer anderen Mutter, deren zwei Männer auch gemeinsam "in einem Boot sitzen" wollen (kleiner Wortwitz am Rande).

Erst legen wir Schwimmwesten an und nach einer kurzen Einweisung paddeln wir los.

Schnell erkennt man in der Gruppe die ehrgeizigen Sportpaddler und die gemütlichen Nachzügler. Ich bin schon sehr stolz, dass wir zwei Frauen uns im Mittelfeld bewegen. Die englisch sprechenden Guides achten immer wieder darauf, dass die Kajaks nicht zu sehr auseinanderdriften.


Für unser Damenteam ist es nicht immer einfach, einen gemeinsamen Rhytmus zu finden, zumal ich mich als Steuermann hinten auch noch auf das Lenken konzentrieren muss.

Zum Glück scheint auch heute die Sonne, denn es lässt sich gar nicht vermeiden, Spritzwasser abzubekommen.


Etwas mehr als eine Stunde lang fahren wir in den Fjord hinein. Es ist schon frustrierend, welch geringe Strecke wir bis dahin zurücklegen.

Mittlerweile hat auch die AIDA Geiranger erreicht. Wie in der Ferne zu erahnen ist, müssen deren Gäste jedoch noch ein Stückchen weiter tendern.

Bevor es zurückgeht, informieren uns die Guides noch auf Englisch über Besonderheiten der Region. Leider bekomme ich davon wegen der Gruppengröße nicht so viel mit, dafür genieße ich noch etwas das Panorama.

Auf dem Rückweg geht es direkt am Schiff vorbei, das von unten unheimlich imposant wirkt.

Uns Dreien hat dieser Ausflug sehr gut gefallen, da er einmal eine andere Art war, die Landschaft zu erkunden.


Aber kaum an Land angekommen, müssen wir uns sputen, da wir für den Nachmittag eine Bustour auf den Dalsnibba gebucht haben.

Im Vorfeld habe ich in diversen Reiseberichten gelesen, wie abenteuerlich die Fahrt nach oben sei. Eine Familie aus Thüringen bereute sogar, keine Reisetabletten eingenommen zu haben, da die Strecke sehr serpentinenreich ist.


Zur Vorsorge nehmen mein Sohn und ich eine Tablette - und das ist ein Fehler!

Bereits nach kurzer Busfahrt werden wir beide furchtbar müde - und das liegt nicht an unserem Reiseleiter!


Ein paar Minuten später schläft mein Sohn ein. Auch ich kann mich nur mit Mühe wach halten. Dies gelingt mir zum Glück, so dass ich die wunderschöne Aussicht auf den Fjord genießen kann.

Auf 1500 m angekommen steigen wir aus dem Bus aus. Die frische Luft tut uns gut, sogar unser Filius wird kurzzeitig wieder wach.

Besonders gut gefällt mir der Kontrast zum Fjord unten. Hier oben ist die Umgebung karg, von Felsen und einem Bergsee geprägt. Auf den Gipfeln liegt noch Schnee.


Nach einer Pause machen wir uns wieder auf den Weg nach unten und unser Sohn verschläft auch noch den Rest der Busfahrt.

Wir wecken ihn erst wieder auf, als wir die Adlerkehre erreichen. Dies ist der letzte Stop dieses Ausflugs. Von hier sieht man den Fjord von der anderen Seite und hat einen guten Blick auf den Wasserfall "Die Sieben Schwestern".

Unser Verschlafener ist mittlerweile durch das ständige Aufwecken leicht knatschig, wobei meine Müdigkeit bereits deutlich nachlässt.

Zum Abschluss dieses Ausflugs lässt sich sagen, dass die Serpentinen auf den Dalsnibba hoch für uns kein Problem dargestellt haben. Es ist weit weniger dramatisch als bei mancher Bergstraße in den Alpen.

Unser Nachmittag war zwar von Müdigkeit geprägt und unser Sohn hatte ein teures Nickerchen, die Eindrücke und Erinnerungen sind aber einzigartig.

Zurück im Hafen werden wir von Kaltgetränken empfangen, während wir auf unser Tenderboot warten. Die Gäste der AIDA, die auch auf ihre Tenderboote warten, erhalten diesen kleinen, aber besonderen Service natürlich nicht.

Kaum auf dem Schiff ist unsere Müdigkeit wie weggeblasen und der Pool wartet auf unseren Jüngsten. Wir genießen noch etwas die Sonne, bevor wir auslaufen.

An den "Sieben Schwestern" dreht Kapitän Papatsatsis die Mein Schiff 1 zum Abschied einmal um 360° und langsam verlassen wir den Geiranger-Fjord.

Ein traumhafter Tag geht zu Ende. Diesen Fjord muss jeder einmal gesehen haben!